Für eine bunte Gesellschaft: Queerpolitik und der Kampf gegen Rechts

Es ist gerade so wichtig wie nie, dass wir uns gemeinsam für eine offene und bunte Gesellschaft einsetzen.

Als selbst queer lebender Mensch hatte ich das Glück, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der ich angstfrei und ohne Probleme leben konnte. Ich weiß aber auch, dass dies vielen nicht möglich ist. Gerade auf dem Land ist es für (vor allem auch junge) queere Menschen Alltag, sich zu verstecken. Wir müssen hier vorankommen: Dies beginnt bei einer sensiblen Jugendarbeit und der Schaffung von lokalen Treffpunkten und endet bei einer ebenso sensiblen Gesetzgebung im Bundestag. Lieb doch, wen du willst! – mit allen Rechten und Pflichten. Das muss unser Anspruch sein. 

Das bedeutet …

  • ein Leitbild für unsere Gesellschaft, das alle Menschen so akzeptiert, wie sie sind – Wir sind bunt! Und das ist gut so!
  • einen bundesweiten Aktionsplan für Vielfalt sowie gegen Trans- und Homophobie und daraus entstehende Hassgewalt
  • mehr Aufklärung bei der Polizei, der Justiz und in öffentlichen Institutionen, Ansprechpartner*innen für Betroffene in der Strafverfolgung
  • Diskriminierung am Arbeitsplatz bekämpfen
  • Treffpunkte für junge Menschen auch auf dem Land, eine sensible Jugendarbeit, vielfältige Informations- und Beratungsangebote
  • das Thema „Queere Vielfalt“ und Diversität als Wirklichkeit auch in der Bildung und Jugendarbeit darstellen
  • Anerkennung von Regenbogenfamilien mit allen Rechten (Anerkennung des zweiten Elternteils u.a.)
  • ein neues Selbstbestimmungsgesetz mit neuen Verfahren zur Änderung des Vornamens und einfache Berichtigung des Geschlechtseintrages, das „Transsexuellengesetz“ abschaffen
  • intersexuelle Kinder und Jugendliche schützen
  • spezieller Blick auf Geflüchtete, die auf Grund ihrer Sexualität im Herkunftsland diskriminiert werden mit mehrsprachiger Aufklärungs- und Informationsarbeit

Wir dürfen nicht zulassen, dass gewisse Aussagen 76 Jahre nach Kriegsende wieder salonfähig werden.“

WIR gegen Rechts, Hetze und Rassismus

Für eine bunte Gesellschaft einzutreten, heißt auch, klare Position zu beziehen: gegen rechte Meinungsmache, Verschwörungsmythen, Hetze und Rassismus. Auch im Kleinen hier bei uns vor Ort wird von kruden Gruppen mit rechter Gesinnung demonstriert. Wir stellen uns mit allen demokratischen Mitteln dagegen, stehen zusammen und klären auf! Und dies müssen wir auf allen Ebenen tun – mit mehr Budget für zivilgesellschaftliche Bildung, politische Forschung und eine bessere digitale Taktik gegen rechte Propaganda. Ebenso macht die unsägliche Flüchtlingspolitik unserer Bundesregierung und der EU klar: Solidarität ist das Gebot dieser Zeit! Und wir werden Antworten finden müssen, wie wir den Riss in unserer Gesellschaft heilen wollen. So mühsam es auch sein mag. Denn ohne Zusammenhalt können wir die Herausforderungen unserer Zeit nicht meistern.